Das Theater schreibt über das Stück:
„Immense schulische Anforderungen treiben den 15-jährigen Moritz Stiefel an den Rand eines Burnouts. Währenddessen ist sein Freund Melchior Gabor, in der Schule ein Überflieger, bereits viel mehr mit seiner sexuellen Orientierung beschäftigt. In der ein Jahr jüngeren Wendla Bergmann wächst unaufhaltsam der Wunsch nach Emanzipation von ihrer überängstlichen Mutter, denn Wendlas Schulfreundin Ilse lebt ihre extrovertierte Lebenslust längst exzessiv aus. Und an Hänschen Rilow zeigen sich die Verunsicherungen einer Generation, die mehr denn je ihre geschlechtliche Identität infrage stellt, vielleicht am deutlichsten.
Als Frank Wedekind 1891 seine »Kindertragödie« veröffentlichte, löste dies im verklemmten, deutschen Kaiserreich einen waschechten Skandal aus. Hausregisseurin Konstanze Kappenstein wird sich in ihrer Neuinterpretation des Klassikers auf die Clique der verunsicherten und zugleich lebenshungrigen Jugendlichen konzentrieren, die bei ihrer Suche nach Orientierung in einer überinformierten Umgebung und auf Selbstoptimierung getrimmten Leistungsgesellschaft mehr denn je auf sich selbst gestellt sind.“
Im Gottesdienst werden Emanuel Weber und Justus Henke drei Szenen aus dem Stück aufführen und Sophia Lungwitz (Schauspiel-Dramaturgin) wird in das Stück einführen.
Die Predigt setzt sich mit den im Stück aufgeworfenen Identitätsfragen auseinander.
Björn Kruschke